Rezension zu "Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte"

Autor: Anna Basener
Erscheinungsdatum: 16.03.2017
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN:  9783847906254

Preis: 16,90€

Bewertung: ★★★☆☆

Bianca lebt in Kreuzberg und arbeitet dort fieberhaft an einer Karriere als Designerin für Damenunterhosen, als die Omma ihr einen Strich durch die Rechnung macht. Nach dem Tod ihrer besten Freundin Mitzi kehrt sie dem Ruhrpott den Rücken und zieht von Essen nach Berlin, wo sie das Leben ihrer Enkelin gewaltig auf den Kopf stellt. 

ICH LIEBE DAS COVER!!! Wir haben auch eine gute Bekannte, die diese Eve Zigaretten raucht und ich habe schon als kleines Kind immer die Schachtel bestaunt. Auf jeden Fall sehr gelungen. 

Das erste woran man sich an diesem Buch gewöhnen muss, ist wohl die Sprache. Richtig schön geballtes Ruhrpott-Deutsch in Form der Omma. 
Das hat auf jeden Fall eine tolle Atmosphäre geschaffen und alles ein wenig aufgelockert. 
Obwohl mir ein deutlicher "Pott-Akzent" nachgesagt wird, komme ich aus München und hatte daher mit der geschriebenen Version des Dialekts erst so meine Probleme. 
Im Laufe des Buches wurde das dann aber immer besser, sodass ich irgendwann die Sätze der Omma im Kopf vervollständigt habe, um zu sehen, ob ich mir die Ruhr-Grammatik schon angeeignet habe. 
In die Geschichte selbst habe ich dann leider nicht so gut reingefunden. 
Oft habe ich mich gefühlt wie in einer chaotischen Folge von "Türkisch für Anfänger" - nur noch wilder. 
Ich verstehe schon, dass der Sinn dieses Buch war einige Sachen überspitzt darzustellen, zumindest hoffe ich das, doch es war einfach zu viel des Guten.
Manche Dinge waren so unrealistisch oder so schräg, dass ich mich nicht richtig fallen lassen konnte. 
Außerdem passierten die Dinge so schnell und es passierte auch so viel auf einmal, sodass ich oft verwirrt zurückblieb und einen Moment gebraucht habe, um die Dinge zu sortieren. 
Die Charaktere sind das, was man vom Pott erwartet: Laut, direkt und locker. Manchmal vielleicht zu locker. 
Bianca ist mir oft zu blauäugig gewesen, um nicht zu sagen doof, die Omma zu anstrengend und der Rest der Bande oft einfach nur nervig. 
Ich fand es leider auch ein wenig anstrengend zu lesen. Ich glaube ich habe an die eine Woche gebraucht für die wenigen Seiten, einfach weil ich das Buch immerwieder zwischendurch weglegen musste, damit mir der Kopf nicht raucht.

Fazit: 
Eine nette Idee mit einer tollen Atmosphäre und Charakteren, die einen gleichermaßen amüsieren, wie nerven.
Nur der Schreibstil ist, wie ich finde, noch ein wenig unausgereift, aber ein Blick ins Buch lohnt sich auf jeden Fall! 

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