Rezension zu "Die Tanzenden"

Autor: Victoria Mas 
Erscheinungsdatum: 06.07.2020
Genre: Roman 
Verlag: Piper 
ISBN: 9783492070140
Preis: 20,00€  
 
Bewertung: ★★★★★ 
 
Louise, Eugenie und Genevieve sind drei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Louise, Patientin in der Salpetriere, träumt davon eines Tages die Gattin eines Pariser Arztes zu werden. Eugenie, Tochter aus gutem Hause, möchte endlich das tun können, was die Männer dürfen und riskiert dadurch ihre Freiheit. Genevieve, Krankenschwester in der Salpetriere, erfährt erst durch Louise und Eugenie, was es wirklich heißt zu leben. 

Ein wunderschönes Cover. Viel mehr kann ich dazu eigentlich auch gar nicht sagen, denn es ist so schlicht, aber dennoch mit einem engen Bezug zur Geschichte, dass hier wirklich der Nagel auf den Kopf getroffen wurde. 

Ich habe das Buch erst bei vorablesen gesehen, habe den Klappentext gelesen und nachdem es mir nicht sonderlich zugesagt hat, habe ich es auch schnell wieder vergessen. Dann sind mir die Tanzenden aber überall wieder begegnet: Auf Instagram, Blogs und in Foren, sodass ich mich dann einfach bewerben musste, als ich die Leserunde auf Lovelybooks gesehen habe. 

Ich konnte gar nicht so schnell schauen, da hatte ich das Buch auch schon durch. Der Schreibstil hat mich von Anfang an gefangen genommen und mich bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen. Ich konnte die Atmosphäre regelrecht spüren, sowohl den prachtvollen Glanz des vergangenen Paris, als auch die Beklemmtheit in der Salpetriere. 

Die Charaktere hatten alle Ecken und Kanten und gerade das fand ich so schön. Keine war perfekt, dennoch waren alle mir sympathisch. Eugenie hat mir dabei wohl am besten gefallen. Das liegt wohl daran, dass sie den Mut hatte, sich in einer von Männern dominierten Gesellschaft gegen dieses Patriarchat aufzulehnen und dafür fast mit ihrer Freiheit bezahlte. 

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Vor allem, dass die Autorin nicht viel um den heißen Brei geredet hat, sondern auf nur wenigen Seiten alle wichtigen Dinge gesagt hat. Zwar hätte ich mir vielleicht gewünscht, dass Eugenies Geschichte gerade am Ende noch ein wenig breiter gezogen wird, aber vielleicht wäre da die Gefahr groß gewesen sich eben doch in Unwichtigkeiten zu verlieren. 

Und auch die Message des Buches hat mich in jedem Fall erreicht. Eigentlich ist es schon erschreckend, dass die Zustände, die dort beschrieben werden noch vor 150 Jahren harte Realität waren. 

Fazit: 
Für mich ist dieses Buch ganz klar bisher das Highlight 2020. Jeder muss es lesen!




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