Rezension zu "Dreckiger Schnee"

Autor: Joseph Knox
Erscheinungsdatum: 03.09.2018
Verlag: Knaur Taschenbuch
ISBN: 9783426522103
Preis: 14,99€



Bewertung: ★★★☆☆

[Hinweis: bei dem hier ausgelegten weißen Pulver handelt es sich um Mehl und nicht um nach dem Gesetz in Deutschland verbotene Substanzen!]

Aiden ist Polizist - bis er Drogen aus der Aservatenkammer klaut und vom Dienst suspendiert wird. Privat soll er etwas über das Verschwinden einer berühmten Poltikertochter herausfinden und gerät immer tiefer in eine Spirale aus Drogen, Sex und Gewalt. 

Ich finde das Cover super. Es passt wie die Faust aufs Auge zum Inhalt des Buchs und würde so wahrscheinlich auch meine Aufmerksamkeit in der Buchhandlung erwecken. 

Grundsätzlich gehe ich ja immer ohne Erwartungen an ein Buch ran, weil ich dann auch nicht so schnell enttäuscht werden kann. 
Hier hatte ich mir aber dann doch ein ziemlich gutes Buch vorgestellt, alleine schon, weil mich der Klappentext auch direkt neugierig gemacht hat. 
Ich möchte jetzt nicht sagen, dass meine Erwartungen völlig enttäuscht wurden, denn im Großen und Ganzen war das Buch tatsächlich gut, sie wurden nur relativ schnell gedämpft. 
Aiden, den Protagonisten, fand ich fürchterlich klischeehaft. 
Seien wir mal ehrlich: Ein müder (Ex-) Polizist, der sich ab und zu mal ein Näschen gönnt und eindeutig zu viel trinkt - das ist doch nichts Neues mehr, beinahe schon Alltag. 
Ich gebe zu, er hat mich auch oft ziemlich aufgeregt, weil seine Aktionen teilweise so dumm waren, dass ich gerne einfach aufgehört hätte zu lesen. 
Die restlichen Charaktere haben mir aber ganz gut gefallen. 
Ein bunter Mix aus ziemlich kaputten Existenzen mit harten Vergangenheiten. Aber gerade das macht sie so interessant.
Auch die Geschichte hat mir gut gefallen. 
Zwar nimmt sie erst gegen Ende so richtig an Fahrt auf, aber bis dahin ist es trotzdem nie langweilig geworden. 
Leider hab ich aber auch hier was zu bemängeln: Die Zusammenhänge und Verstrickungen, die Verhältnisse der Personen untereinander...das alles wird viel zu kompliziert dargestellt. Ich hatte so oft einfach ein dickes Fragezeichen beim Lesen im Kopf, dass ich mich wirklich geärgert hab, dass ich keine Marker an die Stellen gemacht habe, an denen was wichtiges passiert ist, um es später besser nachvollziehen zu können. 
Hier hätte ich mir auf jeden Fall mehr Durchsicht gewünscht. 
Ansonsten fehlt es dem Buch weder an Spannung, noch an Drama oder Tragik. 
Der Schreibstil hat mir besonders gut gefallen. Vielen ist er vielleicht zu vulgär gewesen, ich fand ihn genau richtig für diese Art von Buch. 
Dem Stil ist es zu verdanken, dass ich das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen habe. 

Fazit: Ein guter Thriller, des leider zu viele Schwachstellen hat, um ein sehr guter Thriller zu sein, Trotzdem auf jeden Fall lesenswert! 

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