Rezension zu "Wandering Hearts"

 

Autor: Josi Wismar

Erscheinungsdatum: 01.06.2024

Verlag: HEYNE

Genre: New-Adult 

Preis: 16,00 €

 

Bewertung: ★★★★☆ 

Tara hält es in Deutschland nicht mehr aus. Ihr Studium, die Praxis ihrer Eltern und die Erwartungen sie sind zu erdrückend. Als sie dann die Möglichkeit bekommt bei einer Freundin ihrer Mutter in Kanada in einer Auffangstation für Wildtiere zu arbeiten, ergreift sie die Chance und flüchtet gegen den Willen ihrer Eltern nach Vancouver. Dort trifft sie nicht nur auf die quirlige Zoey, sondern auch auf den griesgrämigen Jamie, der ihr das Ankommen denkbar schwer macht. Als sie Jamie jedoch spontan für mehrere Wochen auf seine Forschungsreise begleitet bekommt sie ein ganz anderes Bild von Kanada und diesem ganz besonderen Kanadier...

Das Cover finde ich ganz süß, aber ehrlicherweise nichts besonderes. Die Details mit den Ahornblättern sind aber gut gelungen und passen super zum Buch.

Ich habe nicht sofort in die Geschichte reingefunden, sondern habe tatsächlich ein paar Kapitel gebraucht bis ich an den Punkt gekommen bin, an dem ich gesagt habe ich möchte gerne wissen wie es weitergeht. Ich kann auch gar nicht so genau sagen woran das liegt, denn der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen.
Bei mir hat es, denke ich, in dem Moment "Klick" gemacht, als Tarta im Rescue Center angekommen ist, denn da hat ihr Abenteuer ja erst richtig begonnen.
Mir hat es sehr gut gefallen, dass Tara jemand ist, die sich nicht alles gefallen und auch nicht als etwas abstempeln lässt. Dass sie Jamie so oft offen die Stirn bietet, hat sie super sympathisch gemacht. Normalerweise bin ich von männlichen Protagonisten ziemlich schnell überzeugt, bei Jamie habe ich aber meine Zeit gebraucht. Klar, ich habe seine Sicht der Dinge irgendwo verstanden, sein Verhalten fand ich aber oft ziemlich schwierig, auch wenn grade gegen Ende vieles verständlicher wird.
Die Reise der beiden war super, stimmungstechnisch war so ziemlich alles dabei und ich habe mich natürlich riesig gefreut, als sie langsam oder sicher die Anziehung zueinander entdeckt haben, sodass ich nach etwas mehr als der Hälfte des Buches quasi durch die Seiten geflogen bin.
Der Schauplatz war, wie zu erwarten, fantastisch, Kanada steht ja auch noch auf meiner (scheinbar sehr touristischen) Bucketlist und ich habe jede Minute der beiden in der Natur genossen.
Leider gab es aber auch ein paar Punkte, die mir gefehlt, bzw. die dafür gesorgt haben, dass ich keine fünf Sterne hier vergeben kann. Zum einen hat sich das alles ein wenig zu sehr gezogen. Ich verstehe, dass dieses Hin- und Her aus Anziehung und Ablehnung durchaus seinen Reiz hat, aber irgendwann ist es auch mal gut und man wünscht sich einfach nur noch, dass es endlich passiert. Zum anderen war das Ende für mich ein großes "Hä?!" Ich möchte hier natürlich nicht zu viel verraten, aber irgendwie ist da so viel gleichzeitig passiert und dann auch noch so schnell, dass mir das einfach zu schnell ging. Ein paar Seiten mehr, oder zumindest ein kurzer Epilog, hätten hier sicherlich geholfen, aber vielleicht sollte es auch so sein, um Band zwei entgegenzufiebern!

Fazit:
Nach kleinen Anfangsschwierigkeiten habe ich das Buch wirklich genossen, auch wenn hier und da noch ein wenig Luft nach oben war. Insgesamt aber eine sehr süße Geschichte und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil!

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